Mit der Vision „Zugang zum Recht für jedermann” haben meine Mitgründer und ich im Jahr 2015 die rightmart Rechtsanwaltsgesellschaft mbh „rightmart” gegründet. Wir kamen alle aus unterschiedlichen juristischen Hintergründen und uns einte die gemeinsame Auffassung, dass die anwaltliche Rechtsdienstleistung moderner, digitaler und einfacher gestaltet werden müsse.
Informationen über den Autor
Jan Frederik Strasmann –
Rechtsanwalt, Mitgründer und Geschäftsführer rightmart
Vom Sozialrecht-Spezialisten zum Rechts-Allrounder
So starteten wir unseren Kanzleiaufbau mit 2 Rechtsanwälten und 4 Softwareentwicklern und fokussierten uns 3 Jahre ausschließlich auf das Sozialrecht. Nach 3 Jahren und ca. 40.000 Mandaten im Sozialrecht hatten wir eine Menge gelernt und aufgebaut: eine eigene Website für die Überprüfung von ALG-2 Ansprüchen samt App (www.hartz4widerspruch.de), eine einfache, digitale Mandatierungsstrecke inkl. der Vollmachtsunterzeichnung am Smartphone, jede Menge automatisierter Überprüfungen eines ALG-2-Bescheides und nicht zuletzt einen tollen Kundenservice.
Die Erfahrung aus dem Sozialrecht galt es nun auf alle anderen Rechtsgebiete des Verbraucherrechts zu übertragen und die auf Sozialrecht spezialisierte Kanzlei stark in der Breite auszubauen.
Erste Kooperation mit Rechtsschutz
Zum gleichen Zeitpunkt schlossen wir die erste Partnerschaft mit einer Rechtsschutzversicherung ab und stellten unsere digitalen Prozesse, die wir bis dahin im Wesentlichen für unsere Mandanten und Rechtsanwälte zur Verfügung gestellt haben, auch auf die individuellen Prozesse des Rechtsschutzversicherers ein. So konnten wir in gemeinsamer Abstimmung sehr effiziente und strukturierte Übergaben von Kunden über diverse Kanäle abbilden. Das war der Zeitpunkt, als wir zum ersten Mal mit dem Thema „Steuerung” in Berührung kamen.
Von dort aus verbesserten wir stetig die Zusammenarbeit und Kontaktpunkte zum Rechtsschutzversicherer, angefangen bei einer strukturierten Deckungsanfrage über standardisierte Statusmeldungen bis hin zur vereinheitlichten Abrechnung.
Über die folgenden Jahre kamen weitere Partnerschaften mit Rechtsschutzversicherern hinzu, auf die wir das Erlernte teilweise anwenden konnten. Parallel dazu entwickelten wir auch weiter individuelle Lösungen mit jedem Partner.
Massenschäden werden geparkt
Als wir im Jahr 2019 von einem unserer Partner mit der Anfrage kontaktiert wurden, ein Leistungsangebot für den damals sich anbahnenden Abgasskandal für Daimler anzubieten, hatten wir die Chance, uns als agiler und flexibler Kanzleipartner zu profilieren. Es ging nicht darum, Mandate zu bearbeiten, sondern eine Lösung für die zu jener Zeit unsichere Rechtslage bei Daimler anzubieten, die zum einen dem Versicherungsnehmer die optimale Beratung anbietet und zum anderen nicht direkt das damals noch schwer einzuschätzende Klageverfahren anstrebt. Es musste also im Sinne des Mandanten und der Rechtsschutzversicherung Zeit gewonnen werden, in der man die Entwicklung der Rechtslage beobachten und gleichzeitig sicherstellen konnte, dass der Steuerungserfolg nachhaltig bestehen bleibt und der Versicherungsnehmer nicht zum nächsten Claimsfisher abwandert.
Die Lösung war das „Valet Parking”. Dabei konnte der Rechtsschutzversicherer die Versicherungsnehmer warm an uns durchstellen. Bei uns wurden sie dann umfänglich anwaltlich zum Dieselskandal beraten und es wurde empfohlen, noch nicht gerichtlich vorzugehen, solange die Erfolgsaussichten unsicher waren. Der Mandant bzw. sein Rechtsproblem wurden somit „geparkt”. In der Zwischenzeit haben wir die Mandanten laufend mit Neuigkeiten zum Dieselskandal versorgt und jeweils eine juristische Einschätzung dazu abgegeben. So wurde der Mandant nicht unruhig und fühlte sich gut betreut. Als dann die Erfolgsaussichten eindeutig wurden und die Rechtsschutzversicherung eine positive Deckungsprüfung vornehmen konnte, haben wir dem Mandanten die Geltendmachung seiner Ansprüche empfohlen und sozusagen das Rechtsproblem wieder „ausgeparkt”. Über 90% der Mandanten sind über diesen Weg bei uns geblieben.
„Positives Claimsfishing“
Gleichzeitig haben wir damals die Website https://dieselskandal-helfer.de/ ins Leben gerufen, um nicht nur gesteuerte Fälle zu beraten, sondern auch durch Eigenakquise Versicherungsnehmer unserer Partner zu akquirieren, die sich nicht primär bei ihrem Rechtsschutzversicherer gemeldet haben. Diese Mandate haben wir ebenfalls im Rahmen der Kooperationsvereinbarung behandelt, also beraten, geparkt und zu besonderen Konditionen bearbeitet. Somit haben wir “positives Claimsfishing” für unsere Kooperationspartner durchgeführt und konnten den Claimsfishern zuvorkommen.
Diesen Ansatz haben wir ebenfalls beim Wirecardskandal gewählt und beobachten laufend, welche weiteren Kumulschäden sich anbahnen, um darauf kurzfristig zu reagieren und für unsere Rechtsschutzversicherer ein probates Steuerungsziel zu sein.
Abseits der Partnerschaft mit Rechtsschutzversicherern haben wir auch unsere eigenen Vertriebswege – auch für Mandanten ohne Rechtsschutzversicherung – stark ausgebaut und bieten jedem Rechtsratsuchenden eine schnelle und unkomplizierte Beratung an und das in allen Bereichen des „täglichen Lebens”.
Mittlerweile arbeiten in unserer Kanzlei in Bremen über 80 Mitarbeiter mit knapp 25 Rechtsanwälten. Gerade in Zeiten der Pandemie nehmen immer mehr Mandanten auch Rechtsdienstleistungen rein digital in Anspruch und es stellt überhaupt kein Problem mehr dar, einen Mandanten aus München davon zu überzeugen, dass eine Kanzlei aus Bremen der richtige, digitale Partner für ihn ist – angefangen von der Erstberatung bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens durch alle Instanzen.
Wir freuen uns über unsere überaus positiven Kundenbewertungen auf Google und Trustpilot, denn die kundenzentrierte Arbeitsweise steht bei uns stets im Mittelpunkt und ein zufriedener Mandant bzw. Versicherungsnehmer garantiert auch beim nächsten Rechtsproblem eine erfolgreiche Steuerung.