Seit langer Zeit kämpfen Unternehmen immer wieder mit ähnlichen Problemen, wie etwa langen Entwicklungszyklen, fallender Qualität oder scheinbar unmotivierten Mitarbeitern.

Auf Amazon gibt es momentan über 50.000 Managementbücher, welche auf die eine oder andere Art erläutern, wie schnell und einfach das alles vorbei sein könnte, wenn man nur auf die Ratschläge des Autors hört.

„Denkwerkzeuge der Höchstleister“ von Gerhard Wohland und Matthias Wiemeyer ist hierbei aus mehreren Gründen eine angenehme Ausnahme.


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Jonas Zimmermann – Vorstand Deutsche Anwaltshotline AG
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Die in ihrem Buch vorgestellten Überlegungen sind beim neugierigen Beobachten von Unternehmen entstanden, welche besonders gut mit den Anforderungen der jetzigen Zeit umgehen können. Diese Unternehmen bezeichnen Wohland und Wiemeyer als Höchstleister. Sie leiten hieraus aber keine Handlungs-, sondern Denkempfehlungen ab und helfen so dem Leser, die Kraft des eigenen Denkens zu entdecken.

Denkwerkzeuge der Höchstleister

Auf Grundlage der Systemtheorie von Niklas Luhmann nähern sie sich den Themen auf eine ungewohnte Art. Indem sie Begriffe durch Unterscheidung voneinander Abgrenzen und neu definieren, schaffen sie nahezu eine neue Sprache, welche durch Genauigkeit und Klarheit neue Wege beim Denken aufzeigt.

Die Unterscheidung zwischen „lebend“ und „tot“ – beziehungsweise „rot“ und „blau“ – ist hierbei die wichtigste Unterscheidung des Buches und zieht sich wie ein roter Faden durch die 228 Seiten.

„Mit Rot bezeichnen wir den lebendigen, dynamikrobusten Anteil einer Unternehmensfunktion, mit Blau den jeweils formalen und toten. Rote Funktionen können nur von Menschen erfüllt werden, blaue auch von Maschinen.“

Während die Autoren mit der „Taylorwanne“ historisch erklären, wie in den letzten Jahrzehnten die roten Anteile an Problemen zugenommen und wie dadurch andere Herausforderungen an Unternehmen gestellt werden, bemerkt man ein weitere Besonderheit des Buches. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern wird keine Bewertung vorgenommen, weder moralisch noch sachlich wird etwas als besser oder schlechter eingeordnet. Es wird stattdessen hilfreich gezeigt, wie man Probleme betrachten kann, um den Umständen entsprechend passgenau zu handeln.

Wo vor allem amerikanische Managementbücher gern mit einfach zu lesenden Geschichten aufwarten, die der Leser ohne groß darüber Nachzudenken in einem Happs verschlingt, kann es bei „Denkwerkzeuge der Höchstleister“ notwendig sein, den ein oder anderen Satz ein zweites Mal zu lesen, um ihn wirklich zu durchdringen. Dafür kann man danach auch sein eigenes Unternehmen wirklich etwas besser verstehen und genauer denken, anstatt nur ein paar nette Anekdoten über den aktuellen Managementhype zu erzählen.

Fazit: „Denkwerkzeuge der Höchstleister“ ist zwar nicht ganz einfach zu lesen, aber nichtsdestotrotz sehr lesenswert!

Workshop mit Gerhard Wohland

Am 2. Juli hat die Deutsche Anwaltshotline Gerhard Wohland und seinen Kollegen Ralf Hildebrandt zu einer Denkwerkstatt eingeladen. Die beiden Experten stellten ihre Denkwerkzeuge vor und berichteten, wie diese auf die DAHAG angewandt werden können.

Workshop mit Gerhard Wohland

Kategorien: Buchbesprechung